Habt Ihr manchmal auch Kleidungsstücke im Schrank, die zwar super passen, die aber nicht mehr schön sind? Die Ihr euren Kindern nicht mehr anziehen wollt, weil sie ein Loch haben oder der Stoff verwaschen ist?
Mein kostenloses Leggings-Schnittmuster als Upcycling
So ging es mir letzthin mit einer Leggings in Größe 74, die etwas unansehnlich war. Aber wegwerfen wollte ich sie irgendwie auch nicht. Da hatte ich eine Idee: Man kann sie doch als Schnittmuster verwenden, um den Schnitt abzunehmen. Wie einfach das geht und worauf du dabei dennoch achten musst, das erkläre ich hier in dieser Anleitung.
Schnitt abnehmen durch Auseinanderschneiden
Als erstes schneidest du das Gummiband am Bauch ganz ab, damit der Stoff ganz flach liegen kann. Dann trennst du eins der Hosenbeine ab und schneidest es ganz nah an den Nähten auf. Und schon ist dein kostenlose Schnittmuster fertig, quasi ein „Freebook“ ganz ohne das zeitraubende Ausdrucken und Zusammenkleben der einzelnen Seiten.
Wichtig ist allerdings, die Leggings vor dem Schneiden zu waschen, sonst kann der Stoff (z.B. an den Knien) ausgebeult sein. Dann wird auch das neue Kleidungsstück verzogen sein und am Ende sitzt alles anders als erwartet.
Ich finde übrigens, dass sich so ein Stoff-Schnittmuster leichter handhaben lässt als ein Papier-Schnittmuster: Es lässt sich besser auf den Stoff pinnen, es liegt bei Schneiden besser auf und es lässt sich leichter falten und wegräumen. Eigentlich sollten alle Schnittmuster aus Stoff sein!
Ein weiterer Vorteil dieser Art des Schnittmusters ist, dass vorher schon klar ist, wie das Kleidungsstück sitzen wird. So gibt es nach dem Nähen keine bösen Überraschungen. Das hatte ich nämlich auch schon, dass ich nach viel Arbeit festgestellt habe, dass ein mit Liebe genähtes Stück zu klein oder viel zu groß ausfällt.
Das „Schnittmuster“ beinhaltet jetzt natürlich keine Nahtzugaben, so dass ich diese beim Zuschneiden einfach nach Augenmaß hinzufüge.
Wie ihr seht, füge ich unten am Bein keine Nahtzugabe hinzu und lasse die Beinkanten einfach offen. Da Jersey nicht ausfranst, ist das problemlos möglich. Wenn ihr die Beine aber säumen wollt, gebt ihr an den Beinen zusätzlich ca. 2cm dazu.
Ich nähe am Bauch immer ein Bündchen an, daher ist hier die Leggings mit einer normale Nahtzugabe von ca. 0,7cm zugeschnitten. Wenn ihr die Leggings mit Gummi am Bauch nähen wollt, müsst ihr oben als Saumzugabe zwei Mal die Gummibreite hinzufügen.
Hier ist die fertige Leggings. Und wie erwartet passt sie super!
Nach diesem Muster habe ich jetzt schon mehrere Leggings für den Urlaub und den Sommer genäht. Leggings nähen ist sowieso toll, das geht so schnell und die Maus hat ein rundum gemütliches und schickes Kleidungsstück in vielen Farben.
Mittlerweile bin ich süchtig nach dieser Art des Schnittmusters und überlege ständig, welches Kleidungsstück ich noch zerschneiden kann. Da muss ich mich fast bremsen, um nicht den ganzen Kleiderschrank zu zerschneiden?… Aber eine neue Yoga-Hose für mich nach dem Muster einer alten Hose, die wird sicher bald genäht. Der Stoff liegt schon bereit.
Habt Ihr auch schon ein altes Kleidungsstück zerschnitten, um ein neues Teil daraus zu nähen? Oder was macht Ihr damit?
Viele Grüße,
Cailin
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Mara Zeitspieler meint
Eine super Resteverwertung! Ich mache das genau so – jetzt für den Sommer habe ich so einen ganzen Stapel kurzer Hosen nach der „Sommerhose“ von Klimperklein (Freebook) genäht. Super!
Ich bekomme von allen Freunden und Verwandten erst mal die Altkleidersäcke zum Durchstöbern vorbei gebracht. Sehr praktisch 🙂
Für unsere wilde Dreijährige kann es nicht genug Hosen geben – pro Tag eine Hose. Mindestens. Dann sind Erd-, Sand- oder Kleckerflecken zu massiv – und es muss eine neue her.
🙂
Und viel Spaß weiterhin beim Upcycling 😉
Viele Grüße
Mara Zeitspieler
cailin meint
Das ist ja eine gute Idee – sich die Reste vorbeibringen zu lassen 🙂