Jersey-Schrägband (oder auch „elastisches Schrägband“) ist eine feine Sache, um Jersey-Stoffkanten einzufassen. Das Band kannst du fertig gefalzt kaufen oder mit einem Schrägbandformer selber herstellen (eine Anleitung, wie das geht, findest du hier). Daher stellt sich die Frage, wann es sich lohnt, das Band selber herzustellen und wann du es dir einfach machen kannst und zu fertigem Einfassband greifst.
Lieber gekauftes Schrägband vernähen?
Gekauftes Band ist üblicherweise dünner als selbst hergestelltes und perfekt gefalzt. Damit ist es vergleichsweise einfach zu vernähen. Außerdem kommt es meist schön auf einem praktischen Karton aufgewickelt und lässt sich gut verstauen.
Fertiges Jersey-Schrägband kostet je nach Hersteller ca. 1,00-2,50€ pro Meter, hier zum Beispiel in Minttürkis* oder hier als Glitzer-Schrägband* (*Affiliate-/Werbelink). Das ist nicht besonders teuer, vor allem wenn du bendenkst, dass du dir so den Aufwand und die Zeit sparst, das Schrägband selber herzustellen.
Wenn du deine Stoffe projektbezogen kaufst, kannst du also versuchen, gleich das passende Band zum Stoff zu kaufen. „Versuchen“ schreibe ich deswegen, weil wir jetzt auch schon zum Haupt-Nachteil von fertigen Jersey-Bändern kommen: Die Auswahl an Mustern und Farben ist oft sehr eingeschränkt, man findet meist nur (wenige) uni-Farben. Daher ist es gar nicht so einfach, eine passende Farbe zu finden.
Wenn du einen Stoffladen in der Nähe hast, ist das Problem nicht ganz so groß, du kannst deinen Stoff einfach zum Laden mitnehmen und nachsehen, ob sie eine passende Farbe vorrätig haben.
Wir haben leider keinen Stoffladen um die Ecke und daher bestelle ich meist im Internet. Selbst, wenn ich nun mit einem Uni-Band zufrieden wäre, ist es online kaum möglich, eine Farbe zu finden, die perfekt zum Stoff passt. (Ausnahmen sind weiße und schwarze Stoffe, denn von Weiß und Schwarz gibt es zum Glück keine verschiedenen Töne. 🙂 )
Eine weitere Schwierigkeit kommt hinzu, wenn du deine Stoffe nicht projektbezogen kaufst, sondern aus deinem Stoffbestand nähst. Dann stehst du vor der Frage, ob du zusätzlich zum Stofflager noch einen Vorrat von elastischem Schrägband anlegst. Oder ob du wegen 1-2m Schrägband eine neue Stoffbestellung aufgibst (wo dann noch ein paar weitere Meter Stoff im Warenkorb landen – selbstverständlich nur, um Versandkosten zu sparen…)
Ran an den Schrägbandformer?
Das mag jetzt erstmal so klingen, als sei es ein Super-Idee, sich sein Jersey-Schrägband selber herzustellen.
Vorteile von selbst hergestelltem Jersey-Schrägband
Der Hauptvorteil von selbst hergestelltem Schrägband ist, dass nur die Ausmaße deines Stofflagers bzw. deines Stoffladens deiner Fantasie Grenzen setzen. Ganz nach deinem Geschmack kannst du den Ausschnitt mit dem Hauptstoff einfassen, ein farblich passendes Band verwenden oder einen Akzent in einer Kontrastfarbe setzen, mit oder ohne Muster.
Eine andere coole Möglichkeit ist es, den Stoff einer Leggings an den Säumen des Oberteils aufzugreifen. Dabei bis du nicht auf die eher kleine Auswahl an Schrägbändern im Stoffladen beschränkt, sondern kannst aus dem Vollen schöpfen.
Kaufen versus DIY
Hier seht ihr nochmal eine Zusammenstellung der Vor- und Nachteile:
Gekauftes Schrägband:
- (+) Perfekt gebügelt
- (+) Meist etwas dünner
- (-) Wenige Farben erhältlich
- (-) Oft nur in uni zu kaufen
- (-) Online schlecht erkennbar, ob das Schrägband zum Stoff passt
Schrägband selber machen:
- (+) Größere Auswahl an Farben & Muster
- (+) Es ist viel leichter, das perfekt passende Band zu finden
- (+) Cooles Design-Element
- (+) Ganz individuell
- (-) Jersey ist nicht so leicht zu bügeln
- (-) Höherer Zeitaufwand
Greifst du auf gekauftes Jersey-Schrägband zurück, dann spart dir das Zeit. Wenn du also passendes fertiges Schrägband zur Hand hast oder im Laden findest, dann kann sich die Investition von ein paar Euros durchaus lohnen.
Oft wirst du bei gekauften Bändern allerdings Kompromisse bezüglich der Farbe und des Musters eingehen müssen. Selbstgemachtes Schrägband eröffnet dir hingegen viele kreative Möglichkeiten.
Du möchtest Schrägband selber machen, aber es klappt nicht?
Die Aufzählung der Vor- und Nachteile ist ja schön und gut, aber das erste Mal als ich Jersey-Schrägband machen wollte, ist es mir einfach nicht gelungen. Was bei gewebten Baumwollstoffen problemlos funktionierte, war mit Jersey nicht möglich. Das Band behielt seine Form nicht und klappte wieder auf, egal wie oft ich über den Stoff bügelte.
Zum Glück gibt es einen Trick, wie sich Jersey doch bügeln lässt. Alle Details findest du in meiner Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Selbermachen von Jersey-Schrägband.
Nun zu dir
Was sind deine Erfahrungen mit Schrägband? Kaufst du es lieber oder bist du ein DIY-Fan? Vielleicht hast du noch besondere Tricks? Dann freue ich mich, wenn du uns einen Kommentar da lässt!
Viele liebe Grüße,
Cailin
PS: Und wenn du jetzt noch eine Baby- und Kinderleggings wie in dem Bild oben nähen möchtest, melde dich einfach zu unserem Newsletter an. Dann schicke ich dir das kostenlose Schnittmuster der Leggings Luna in den Größen 44-116 innerhalb der nächsten Stunden zu. 🙂
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